Was ist das innere Kind eigentlich?
Dies ist eine interessante Frage.
In jedem von uns Menschen wohnt (s)ein inneres Kind, welches immer in allem was wir sind mitschwingt, In ihm schlummert die Welt unserer Erinnerungen und Erfahrungen, Gefühle und der inneren Bilder, die wir in unserer Kindheit erlebt, gelernt, entwickelt und in unserem Unterbewusstsein abgespeichert haben - wie auf einer Festplatte. Je nachdem, ob wir unseres inneres Kind lieben oder nicht, zeigt sich dies in unserem ErwachsenSein. Unser inneres geliebtes Kind ist die lebendige Seite in uns und drückt sich aus in: Begeisterungsfähigkeit, Neugierde, Spontanität, Offenheit, Mut, Selbstvergessenheit und Freude. |
Unser abgelehntes und ungeliebtes inneres Kind drückt sich aus durch: Angst, Scham, Traurigkeit, Wut, Ärger und ist auf der Suche nach Anerkennung und Bestätigung. Dies kann sich bemerkbar machen durch eine Abhängigkeit an Personen oder Suchtmitteln, oder auch in verstärktem Konsumverhalten. Aber vor allem die negativen Glaubenssätze die wir aus unserer Kindheit mit ins Erwachsenenleben mitgenommen haben, z.B "ich bin nicht gut genug", "ich bin nicht liebenswert", "ich bin nicht wichtig", "ich kann das nicht". Und genau daraus resultieren diese Gefühle von Angst, Mutlosigkeit, Trauer oder Hilflosigkeit.
Wenn wir unsere Inneres Kind wieder entdecken, wird unser Herz im ganzen berührt. Mit unserer Geburt kommt auch unser Urvertrauen mit auf die Welt, unser ursprüngliches Sein, mit ihrer ganzen Sanftheit, unserem Lächeln, unserer Hingabe und die Natürlichkeit unseres Wesens, unserer Persönlichkeit, mit unserem Staunen, all unserer Talente und unserer Kreativität, Spontanität, Neugierde und Freude.
Doch was kann sich durch das Wiederentdecken unseres inneren Kindes verändern?
Doch wie können wir unser inneres Kind heilen?
Nach Stefanie Stahl, Psychotherapeutin, bezeichnet das innere Kind die Summe aller Prägungen, die in unserer Kindheit stattgefunden haben - durch Eltern, Lehrer, Freunde und andere Bezugspersonen - und diese Verletzungen verankern sich tief in unserem Unterbewusstsein. Das positive ist nun, das sich dieses innere Kind in uns heilen lässt.
Bei meiner Arbeit mit dem inneren Kind, unterscheide ich zwischen dem Schattenkind und Sonnenkind nach Stefanie Stahl.
Das Sonnenkind steht für den intakten Teil unseres Selbstwertgefühls, z.B positive Prägungen, gute Gefühle wie eben die Neugier, die Abenteuerlust, der Mut, die Spontanität und vieles mehr.
Das Schattenkind steht für jenen Anteil in uns, den wir stärken müssen, weil er verletzt und unstabil ist. Hierzu zählen die negativen Glaubenssätze, die wir in uns tragen und das Leben im Hier und Jetzt erschweren bis gar unmöglich machen.
Schritt 1:
Die eigenen Schutzstrategien erkennen, wie z.B laut Stefanie Stahl Kontrollstreben, Harmoniestreben oder auch Rückzug. dies ist wichtig zu erkennen, um unser Sonnenkind zu fördern und unser Schattenkind zu trösten.
Schritt 2:
Sich den negativen Erinnerungen stellen, nämlich sich trauriges und Verletzendes aus unserer Kindheit zu stellen und anzunehmen. Das geht indem wir uns selbst Verständnis, Mitgefühl, Vergebung und vor allem LIEBE entgegenbringen.
Schritt 3:
In einen Dialog mit unserem inneren Kind gehen, indem wir unserem inneren Kind, unserem jüngeren Ich in Kontakt treten. Das geht, in dem wir uns eine Situation aus unserer Kindheit vorstellen, wo unser inneres Kind etwas unschönes, verletzendes oder liebloses erlebt hat. Unser Erwachsen-Ich (unser bewusster Verstand) tröstet es, redet mit ihm, nimmt es in den Arm und vermittelt ihm, das es niemals mehr alleine ist und unendlich geliebt wird. das ihm gezeigt wird, was aus uns als Erwachsener geworden ist und was wir erreicht haben. Dies ist der Schlüssel zu unserm Glücklichsein im Hier und Jetzt.
Buchempfehlung:
Das Kind in Dir muss Heimat finden (Stefanie Stahl)
"Du hast deine Kindheit vergessen.
Aus den Tiefen deiner Seele
wirbt sie um dich.
Sie wird dich so lange leiden machen,
bis du sie erhörst."
-Hermann Hesse-